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Von Gotha in die Welt

Der aus Rudolfstadt an der Saale stammende Johann Georg Justus Perthes übernahm 1785 die Herausgabe des „Gothaischen Genealogsichen Hofkalenders“ – heute würde man es wahrscheinlich als „Who is who in Adelskreisen“ bezeichnen. Dieser wurde später unter „Der Gotha“ weitergeführt.

Der Gothaer Hofbeamte Adolf Stielfer empfahl Perthes die Herausgabe eines „Handatlas über alle Teile der Erde“. Die Auflage erschien 1817-1823. Das Werk erschien in über zehn Auflagen. Im laufe der Jahre kamen weitere Atlanten hinzu und begründeten so den Aufstieg des Verlagshauses, welches bereits 1850 als Kartenverlag nahezu konkurrenzlos war. So entwickelte sich Gotha zum geografischen Zentrum der Welt.

Heute ist die Kartensammlung Perthes eine der größten und schönsten Europas mit 185.000 Karten, 120.000 Büchern, 1650 Kupferplatten, Zeitschriften, Atlanten, so der Mitteldeutsche Rundfunk. Am 1. Juni zeigte der Sender die Dokumentation „Perthes, Haack und Heidi – Vor Gotha in die Welt“. Über die Mediathek ist die Sendung auch weiterhin verfügbar. Es lohnt sich.

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Frank Bayerl

Zitat Frank Bayerl: "Die digitale Erfassung des kulturellen Erbes ist bei uns deshalb genau in den richtigen Händen, weil wir, aus der „schwarzen Kunst“ kommend, mit Streifenlichtscanverfahren, Photogrammetrie, Farbmanagement, Datenbanken und der Präsentation der Assets professionell seit Jahrzehnten umgehen."